Durchgeführte Projekte

Filmabend und anschließende Podiumsdiskussion mit Regisseur und Hauptdarsteller  zum Film „Das Herz von Jenin“.

Interkulturelles, Grenzen überwindendes Fotoshooting mit dem daraus resultierenden Schuljahreskalender unter dem Motto „eine schule – eine welt“.

Gegenseitiger Besuch von zwei Schülern unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen, Religionen usw. für jeweils 2-3 Tage. Grundgedanke dieser Aktion war, dass Rassismus und Intoleranz häufig eng damit verknüpft sind, dass einem Menschen aus anderen Ländern, Kulturen oder auch Religionen „fremd“ sind. Ohne sie eigentlich zu kennen und ohne wirklich etwas über sie und ihre Lebensweisen, Ansichten und Gebräuche zu wissen, ist man ihnen gegenüber skeptisch und teilweise voller Vorurteile. Und genau daran wollte die SMV durch den internen „Mini-Schüleraustausch“ etwas ändern. Während des Mini-Austausches lebten die beiden Schüler dann gemeinsam in den jeweiligen Familien. Es wurde zusammen gekocht und gegessen, man lernte gemeinsam für die Schule, ging gemeinsam ins Training oder auf Feste, man besuchte Verwandte und ging evtl. auch gemeinsam in die Kirche, Moschee oder Synagoge. Die überaus positiven Reaktionen und Rückmeldungen der ca. 30 beteiligten Schüler, ihrer Eltern, teilweise auch Großeltern und vereinzelt auch der Medien (z.B. die Stuttgarter Zeitung), haben die SMV bewogen, den „Mini-Schüleraustausch“ bereits im Schuljahr 2013/14 noch einmal durchzuführen.

Im Schuljahr 2012/13 konzentrierte sich die SMV im Rahmen von SOR-SMC erstmals auf das Thema „Mobbing und Mobbing-Prävention“ – ein Thema, das im Zeitalter der sozialen Medien und permanentem Internetzugang durch Smartphones leider immer wichtiger wird. Aus diesem Grund führte die SMV in der ersten Juniwoche im Zeitraum von drei Tagen zwei Projekttage zum Thema „Mobbing und Mobbingprävention“ durch.

Am ersten Tag wurden für die drei fünften Klassen sowie für die Kursstufe I verschiedene Anti-Mobbing-Workshops unter der Leitung von Experten des Landesmedienzentrums und der schulpsychologischen Beratungsstelle durchgeführt. In den Klassenstufen 6 bis 10 führte die Theatergruppe Wilde Bühne ihr Stück Drucksache auf – ein Stück, das ganz speziell für die Mobbingprävention entwickelt wurde. Durch die sehr realistische und packende Darstellung im Stück und die sich daran anschließenden Nachbesprechungen der Schauspieler mit den Schülern, wurden die physischen und psychischen Grausamkeiten von Mobbing sowie die möglichen Folgen für Opfer und Täter auf sehr anschauliche Weise deutlich gemacht.

Am zweiten Projekttag, dem sog. Pink Shirt Day, waren alle am Schulleben Beteiligten Personen dazu aufgerufen, „Farbe zu bekennen“. Als Zeichen ihres klaren Bekenntnisses gegen Mobbing und für eine Schule ohne Rassismus und mit Courage, sollten alle in einem rosa Oberteil erscheinen. Zunächst wurden an diesem Tag die Anti-Mobbing-Workshops in den fünften Klassen thematisch fortgeführt und zu einem runden Abschluss gebracht. Außerdem war – nach intensiven Bemühungen von Seiten der SMV – Frau Lisa Loch zu Gast. Lisa Loch, die heute als Fotomodell und Moderatorin in ganz Deutschland erfolgreich und bekannt ist, hat vor einigen Jahren selbst sehr drastische Mobbing-Erfahrungen machen müssen und ist seither in der Anti-Mobbingprävention aktiv. Frau Loch stellte sich den Vormittag über für zwei Podiumsdiskussionen mit allen Schülern von Klasse 6 bis hin zur Kursstufe zur Verfügung. Unter der Leitung der Schülersprecher Alexander Bock, Lara Deutsch und Luis Gunter sprach Fr. Loch mit den Schülern über die Erlebnisse und Erfahrungen, die sie als junge Frau und Mobbing-Opfer machen musste. Sie zeigte sich sehr offen und versuchte ausgiebig alle Fragen zu beantworten und praktische Tipps im Umgang mit dem Problem Mobbing zu geben. Im Anschluss an die beiden Podiumsdiskussionen nahm sich Fr. Loch noch viel Zeit, um mit den Schülern auch über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Modellbranche zu sprechen und den Schülern ihre Setkarte zu signieren. Da Fr. Loch zum Zeitpunkt unseres Anti-Mobbing-Tages vom ZDF für ein Porträt begleitet wurde, ist ihr Engagement am Schickhardt-Gymnasium und ihr Auftritt in den beiden Podiumsdiskussionen auch Teil der ZDF-Sendung Morgenmagazin.

Für die SMV aber auch für alle Beteiligten waren die beiden Anti-Mobbing-Tage am Schickhardt-Gymnasium ein bleibendes Erlebnis. In diesem Sinne und um auch über die beiden Projekttage und ihre unmittelbaren Erfahrungen hinaus eine möglichst große Nachhaltigkeit im Umgang mit dem Problemfeld „Mobbing und Mobbingprävention“ an unserer Schule zu gewährleisten, wird sich die SMV in naher Zukunft um eine Beteiligung an dem Präventionskonzeptstark.stärker.Wir. des Kultusministeriums Baden-Württemberg bemühen.

Seit dem Schuljahr 2013/14 betreuen Schüler des Schickhardt-Gymnasiums jeden Mittwochabend 6-10 Kinder, die in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe der Schule leben. Die Familien der Kinder kommen aus Krisenländern wie Syrien, Irak, Afghanistan und dem Kosovo. In der Betreuung wird gemeinsam gespielt, gebastelt, gekocht, gebacken und viel gelacht. Am Ende des Schuljahres wurde im Rahmen der Projekttage des Schickhardt-Gymnasiums dann das Kinder- und Spielzimmer der Flüchtlingsunterkunft von Schülern mit viel Elan renoviert. Wände, und Decke  wurden ausgebessert und gestrichen, alte Möbel wurden ausgemistet oder bekamen einen neuen Anstrich und einige neue Möbel kamen auch dazu. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: sowohl die Kinder als auch die Eltern haben ihr "neues" Zimmer sofort ins Herz geschlossen. Die Betreuung der Kinder findet nach wie vor statt und hat inzwischen sogar den Status einer offiziiellen Arbeitsgemeinschaft.

Ein Stück über Flucht, Vertreibung und Exil

Ziel des diesjährigen Projektes der Schule ohne Rassismus Schule mit Courage am Schickhardt war das Aufgreifen des hochaktuellen Themas der Flüchtlingskrise im Sommer 2015. Durch einen Schüler der SMV hatten wir das Glück, Kontakt zu der Theatergruppe Lokstoff zu knüpfen, welche die ergreifende Fluchtgeschichte eines jungen Afghanen aufgegriffen und zu einem Theaterstück verarbeitet hatte. Pass.Worte. soll daran erinnern, dass hinter jedem Fluchtschicksal eine individuelle Geschichte und ein Name steht.

In der Curriculumswoche Ende Januar 2016 war es dann soweit: Die Klassenstufen 8  bis K1 besuchten das Theaterstück. Erst vor Ort erfuhren wir, dass das Stück in einem Container spielt und nicht wie gewöhnlich auf einer Bühne. Schon beim Betreten der Spielstätte kam ein bedrückendes und bedrohliches Gefühl auf. Die Zuschauer durften auf kleinen Bänken mit Decken Platz nehmen, zu denen uns kleine LED Lichter an der Leiste entlang des Bodens führten.

Eine Frau, sehr formell gekleidet, und ein junger Mann namens Hassan (17) kamen herein. Die beiden erzählten im Verlauf des Stücks Belals Flucht aus Afghanistan in Form einer Anhörung im Zuge des Asylantrags in Deutschland. Hinter ihnen wurden immer wieder Bilder auf die weiße Wand projiziert, die die Erzählung des jungen Mannes unterstützen. Mittendrin konnte der geflüchtete Junge nicht mehr weiter erzählen, da die Erinnerungen ihn überwältigten. Die Frau, die im Stück die Rolle der Dolmetscherin spielte, übernahm dann das Reden.

Zum Schluss gab es eine Fragerunde, wobei wir viel über Hassan selbst erfuhren. Als Fazit lässt sich sagen, dass das Theaterstück einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Man versetzt sich durch die Erzählweise in die Situation. Durch die detailreiche Inszenierung ist uns jetzt bewusst, wie schrecklich so eine Flucht wirklich ist. Man bekommt einen tieferen Einblick in die Gefühle und Gedanken eines Flüchtenden. Das Stück regt sehr zum Nachdenken an:  Wir haben mitgenommen, dass wir das Leben mehr schätzen sollten und wir mal darüber nachdenken sollten, wie gut es uns hier geht.

Ein Bericht von Giulia, Nezrina und Zdenek (KI)

>>Zur Website von Lockstoff: www.lokstoff.com